Rezension zu Alice: Madness Returns – Ein eindringliches Abenteuerspiel
von GURU BUFF An Nov 07, 2024
Die arme Alice. Sie hat bereits alles verloren – ihre Familie, ihr Zuhause und über ein Jahrzehnt ihres Lebens in einer Anstalt. Aber als ob das nicht genug wäre, bricht jetzt auch noch ihr einziger Ausweg, das Wunderland, in Stücke. Mit ihrem Verstand am seidenen Faden muss Alice durch die verdrehte Landschaft navigieren, um die Wahrheit hinter dem tragischen Feuer aufzudecken, das ihr Leben verändert hat. Bewaffnet mit ihrer Vorpal-Klinge (ja, einem Küchenmesser) bahnt sich Alice einen Weg durch den Wahnsinn, löst Rätsel und stellt sich bizarren Feinden in einem verzweifelten Versuch, sich und ihre imaginären Freunde zu retten.
Ein unvorhersehbares Abenteuer durch ein zerstörtes Wunderland
Während Sie diese düstere Reise in fünf Akten durchspielen, lösen Sie langsam das Geheimnis von Alices Vergangenheit anhand von sammelbaren Erinnerungen, die in den Levels verstreut sind. Diese Audioclips, die von Alices Schwester oder einem Psychologen aufgenommen wurden, werfen Licht auf die Dinge, die Alices sich ständig veränderndes Wunderland heimsuchen. Doch je tiefer Sie vordringen, desto bizarrer wird die Welt und desto schwieriger ist es, Realität von Fantasie zu unterscheiden.
Während das Spiel Sie durch alle klassischen Videospielumgebungen führt – denken Sie an Unterwasserhöhlen, Lavagruben, eisige Landschaften und verzauberte Wälder – hält es auch einige Überraschungen bereit. Sie treten gegen die Orgeln der Herzkönigin an, erkunden den Fernen Osten und laufen über einen Himmel voller kartenförmiger Brücken. Einige dieser Umgebungen sind wirklich atemberaubend und es ist tatsächlich ein Vergnügen, einmal anzuhalten und die Landschaft zu bewundern. Leider gleicht die Schönheit das repetitive Gameplay nicht aus, das schon früh einsetzt.
Wiederholtes Gameplay mit einigen herausragenden Momenten
Das Spiel bietet jede Menge Plattform-Elemente, Rätsel und Kämpfe. Zu Beginn ist die Mischung dieser Elemente gut ausgewogen und bietet Ihnen Pausen von intensiven Kämpfen, um einzigartige Rätsel zu lösen – wie den seitlichen Unterwasser-Schiffsabschnitt. Aber im weiteren Spielverlauf beginnt die Wiederholung. Sie werden Rätsel mehrmals neu lösen müssen, wie zum Beispiel die unnötig häufigen Pachinko-Minispiele, die sich eher wie Füllmaterial als wie Spaß anfühlen.
Die Plattformabschnitte reichen von friedlichen Luftschächten bis hin zu Labyrinthen im Zelda-Stil. Sie betreten Räume, nutzen Alices „Schrumpfsicht“, um verborgene Geheimnisse aufzudecken, betätigen Schalter und kämpfen gegen die Zeit, um Ziele zu treffen. Das Ganze wirkt ein bisschen zu formelhaft und bietet wenig Raum für kreative Problemlösungen.
Kampf – Das Herz des Wahnsinns
Kommen wir zum eigentlichen Highlight des Spiels: dem Kampf. Die Feinde entwickeln sich ständig weiter, um sich der Umgebung anzupassen, und jedes neue Level bringt neue Herausforderungen. Sie werden gegen alles kämpfen, von riesigen Ruinen bis hin zu schwärmenden Samurai-Wespen, während Sie gleichzeitig geschmeidige Combos ausführen und im Handumdrehen zwischen Waffen wechseln. Zu Alices Arsenal gehören ihre Vorpal Blade, ein Steckenpferd (ja, ein Steckenpferd im wahrsten Sinne des Wortes), Bomben und sogar eine Teekanne, die dabei hilft, ihren Geist von dem Bösen zu reinigen, das im Wunderland lauert.
Der Kampf ähnelt stark dem Kampfsystem in Zelda Spiele, aber dank cleverer Steuerung müssen Sie die Action nie unterbrechen, um Waffen auszutauschen. Sie erhalten alle Ihre Waffen schon früh, was das Aufrüsten viel befriedigender macht als den eigentlichen Kampf selbst. Das Steckenpferd, das als bescheidenes Werkzeug beginnt, verwandelt sich schließlich in ein episches Platin-Einhorn, das massiven Schaden anrichtet. Das ist mal ein Glanzstück!
Das endgültige Urteil: Eine Reise, die sich lohnt, aber mit einigen Hindernissen auf dem Weg
Die sich wiederholenden Rätsel, Luftschachtabschnitte und langen Kampfsequenzen können manchmal mühsam erscheinen, aber es lohnt sich. Am Ende des Spiels beginnen alle verstreuten Erinnerungen und Geheimnisse einen Sinn zu ergeben und Sie erhalten endlich das vollständige Bild von Alices tragischer Vergangenheit.Trotz aller Enthüllungen wirkt Alice selbst seltsam eindimensional, losgelöst vom Schrecken und der Schönheit des Wunderlandes. Es ist unklar, ob ihre Reise zur Heilung bei den Spielern die gleiche Resonanz hervorruft wie bei ihr.
Am Ende, Alice: Der Wahnsinn kehrt zurück bietet ein einzigartiges und visuell beeindruckendes Erlebnis, wird aber durch ein sich wiederholendes Gameplay und eine manchmal verwirrende Geschichte getrübt. Egal, ob Sie ein Fan von Action-Plattformern sind oder einfach nur sehen möchten, wie sich diese düstere Neuinterpretation von Wonderland entwickelt, es ist definitiv eine Reise, die sich lohnt – wenn Sie die Wiederholungen ertragen können.